Samstag, 18. April 2015

ADHS bei Erwachsenen

Ich gehöre zu den geburtenstarken Jahrgängen, was für mich mit vielen Nachteilen korreliert:



Unsere Klassen waren übervoll

Wir konnten uns die Schule nicht raussuchen, sondern mussten dorthin, wo man uns genommen hat. Wenn wir Glück hatten,  gab es Geschwisterkinder auf einer guten Schule.

In meinem Schulabgangsjahrgang gab es erstmals mehr Schulabgänger, als Ausbildungsstellen (incl. der Stellen, die keiner will).

Wir konnten uns die Ausbildungs- und/oder Studienplätze nicht aussuchen.

Bafög wurde gekürzt.

Wir haben keine Mietwohnungen gefunden.

Wir können uns nur schwer eine Immobilien leisten, weil die Preise steigen.

Wir müssen wahrscheinlich bis 70 arbeiten, weil für uns viele Menschen nicht genug Geld in der Rentenkasse ist.

 Unsere Renten werden gekürzt, weil es sonst zu teuer ist.


AAAABER für mich, als Zappelphillipkind aus den 60ern gibt es einen ganz ganz großen Vorteil, dass ich nicht 30 Jahre später das Licht der Welt erblickt habe:

Es gab in meiner Kindheit noch kein Ritalin, geschweige denn, dass irgendjemand die Diagnose ADHS gestellt hat. Wäre dies der Fall gewesen, so wäre ich mit großer Wahrscheinlichkeit mit Ritalin vollgestopft worden.

Erst jetzt, mit 50, kann ich dankbar dafür sein, dass ich ich selbst bleiben durfte. So musste ich meinen Weg finden, wie ich zur Ruhe komme. Ich musste rausfinden, was gut und was schlecht für mich ist. Ich weiß dadurch, wer ich bin und was mir wichtig ist.

Dafür ein großes Dankeschön an mein Schicksal!





http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/adhs/article/880798/psychiatrie-adhs-nicht-nur-kinderkrankheit.html

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